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Vortrag von Prof. Dr. Steffi Richter: „Unsichtbares sichtbar machen. ‚The Maruki Gallery For The Hiroshima Panels'“

Dezember 4 @ 18:00

Der Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung „Vom Inferno zum Friedenssymbol – 80 Jahre Hiroshima und Nagasaki“ im Museum Fünf Kontinente (4. Juli 2025 bis 11. Januar 2026) statt. Es handelt sich um die Wanderausstellung der Friedensgedächtnismuseen in Hiroshima und Nagasaki.

„Unsichtbares sichtbar machen. ‚The Maruki Gallery For The Hiroshima Panels'“

Prof. Dr. i.R. Steffi Richter (Universität Leipzig)

4. Dezember 2025: 18 Uhr

Ort: tba

Eintritt frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit ihrer Eröffnung im Jahr 1967 unweit von Tokyo wurde die Maruki-Galerie Heimstatt für die als Genbaku no zu 『原爆の図』(Hiroshima Panels) bekannt gewordenen Wandbilder des Künstlerpaars Maruki (Maruki Iri/1901-1995 und Maruki Toshi/1912-2000). Die ersten sieben des insgesamt fünfzehn Gemälde umfassenden Zyklus, der zwischen 1950 und 1982 entstand, thematisieren unmittelbar die Opfer der über Hiroshima abgeworfenen Atombombe. Noch unter den Bedingungen der US-amerikanischen Besatzung und Zensur gingen die Künstler mit den Bildern zunächst in Japan selbst auf Wanderschaft, zeigten Millionen von Ausstellungsbesuchern erstmals das von den Bomben verursachte menschliche Leid. Auf ihren 1953 beginnenden Reisen in zahlreiche Länder der Welt wurden beide Künstler auch international wichtige Akteure der Friedens- und Anti-Atomkriegsbewegung. Die Begegnungen mit Menschen aus den einstigen kolonial besetzten bzw. Feindes-Ländern erweiterten und verfeinerten zudem ihren Opfer-Täter-Horizont. Davon zeugen ihre seit den 1970er Jahren entstandenen Genbaku no zu ebenso wie ihre in der Maruki-Galerie gleichfalls präsentierten Monumentalwerke „The Rape of Nanking“ (1975), „Auschwitz“ (1977) oder „Minamata“ (1980). Seit den 1980er Jahren standen die Maruki auch im engen Kontakt zur Anti-AKW-Bewegung in Japan. Der Vortrag stellt die Galerie als einen Ort der Kommunikation über die „atomare Situation“ und „Hiroshima/Nagasaki“ nicht nur als Stadt/Städte in Japan, sondern als einen „Zustand der Welt“ (Günther Anders) vor.

Steffi Richter ist Japanologie-Professorin i.R. (Universität Leipzig 1996-2022). Ihre Forschungsfelder sind Ideengeschichte, Intellektuelle und Kritik im frühneuzeitlich-modernen und gegenwärtigen Japan, Konsum und Identitäten, Geschichtsrevisionismus in Japan/ Ostasien, seit März 2011: Atomkraft/-kultur und Protestbewegungen im gegenwärtigen Japan und darüber hinaus.

Eine Kooperation von LMU Japan-Zentrum und Museum Fünf Kontinente.

Details

Datum:
Dezember 4
Zeit:
18:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Kooperationsveranstaltung des Japan-Zentrums der LMU und dem Museum Fünf Kontinente