Vortrag von Prof. Masaki Kondo: „Wohlfahrtsstaatliche Reformen und Parteienpolitik in Japan“
Januar 23 @ 18:15 - 19:45
In Japan, das einst eine Wirtschaftsgroßmacht war, breiten sich Armut und wirtschaftliche Ungleichheit aus. Hintergrund ist die Schwächung der sozialen Sicherheitssysteme sowie die Zunahme nicht-regulärer Beschäftigung seit den 2000er Jahren.
Die von der konservativen Liberaldemokratischen Partei (LDP) forcierten Reformen des Wohlfahrtsstaates in den 2000er Jahren haben entscheidend zu einer Verstärkung der sozialen Unsicherheit beigetragen. Die Regierung Abe (2012–2020) gewann durch die Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für Familien die Stimmen der jüngeren Generation wieder für die LDP zurück.
Im Gegensatz dazu haben sozialdemokratische Kräfte durch das Scheitern der Reformversuche während der Regierungszeit der Demokratischen Partei (DP, 2009-2012) die Wähler enttäuscht und haben sich bis zu diesem Tage nicht vollständig davon erholt.
Masaki Kondo war an der Universität Kobe tätig, nachdem er seine Doktorarbeit an der Universität Kyoto abgeschlossen hatte. Seit 2018 ist er Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kyoto in Japan. Er hat mehrere Lehrstühle beispielsweise für Vergleichende Politikwissenschaft sowie Politische Entscheidungsprozesse inne.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Sozial- und Parteienpolitik in Deutschland, vergleichende Wohlfahrtstheorie sowie vergleichende Studien zwischen Deutschland und Japan. Er hat Monografien wie Die Geschichte der CDU und Die politische Ökonomie des deutschen Wohlfahrtsstaates veröffentlicht. Darüber hinaus ist er Herausgeber mehrerer Sammelbände, darunter Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung und Konservative Parteien im Wandel. Zudem hat er Aufsätze mit vergleichenden Studien zwischen Japan und Deutschland auf Deutsch publiziert.
Der Vortrag findet in Präsenz statt. Ort: Japan-Zentrum der LMU, Seminargebäude am Englischen Garten, Oettingenstr. 67, 80538 München, Raum 151.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.