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Blog des Japan-Zentrums
11. August 202112. August 2021

Tutzinger-Tagung unter dem Motto „Olympia“

Die Tutzinger-Tagung 2021 der Akademie für politische Bildung vom 26. April bis 28. April 2021 stand ganz unter dem Motto Olympia. Das Thema Sport und auch die Olympischen Sommerspiele wurde unter den verschiedensten Gesichtspunkten beleuchtet und diskutiert. Vom historischen Ansatz über Doping und Depressionen im Spitzensport zeigte die Tutzinger-Tagung erneut, wie vielfältig hier bestimmte Themen angegangen werden.

Auch Prof. Dr. Gabriele Vogt und Jane Khanizadeh vom Japan-Zentrum waren Teil dieser Erfahrung und haben das Thema Olympia durch eine japanologische Sicht auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio bereichert.

Gabriele Vogt setzte mit der Einführung in die japanische Gesellschafts-, und Politikstrukturen den Grundstein zu einem übergeordneten Verständnis für das Gastgeberland. Hauptthemen waren hier soziale Ungerechtigkeiten, Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, Altersarmut und daraus resultierende Protestbewegungen. Viele Problematiken, die während der Vorbereitungen zu Tokyo 2021 in Japan ans Licht gekommen sind, haben ihren Ursprung in der komplexen Herleitung aus der japanischen Kultur und der japanischen Politikhistorie.

Aufbauend auf dieser Einleitung präsentierte Jane Khanizadeh die Olympischen Sommerspiele in Tokyo 2021 unter den Schlagwörtern „Nationalismen und Rivalitäten“. Hierbei beleuchtete sie sowohl die außenpolitischen, als auch die innenpolitischen Auswirkungen der Sommerspiele auf Japan. Sie versuchte den Drang die Spiele in Tokyo trotz Corona stattfinden zu lassen auf die japanische Geschichte zurückzuführen. Die olympischen Spiele sollten 1940 das erste Mal in Japan stattfinden. Aufgrund des Drucks der Militärführung und dem Beginn des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges gab Japan 1938 das Recht zur Austragung offiziell an das IOC zurück. Die Olympischen Spiele 1964 in Japan wurden dann aber zu einem identitätsstiftenden Erfolg. Japan präsentierte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges das erste Mal als Demokratie und setzte mit vielen technischen Neuerungen weltweite Maßstäbe. An diese erfolgreichen Spiele 1964 sollte Olympia 2021 wieder anknüpfen. Japan hatte nach der Dreifach-Katastrophe 2011 für das Krisenmanagement international viel Kritik erfahren und wollte sich durch die Olympischen Spiele reetablieren. Auch sollte Olympia 2021 ein Symbol für den Sieg der Menschheit über Corona werden. Mit Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Beijing 2022 wäre dieses Symbol bei einem Ausfall der Spiele 2021 China zugutegekommen. Durch die angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen China und Japan wurde die Austragung von Olympia 2021 zum Politikum.

Aber auch innenpolitisch hat Olympia Japan zum Teil herausgefordert. Die internationale Bühne kann innenpolitisch durch die große mediale Aufmerksamkeit großen Druck erzeugen. Olympia in Tokio 2021 stand ganz unter dem Motto der „großen Themen unserer Zeit“. Schlagworte wie Diversität, Nachhaltigkeit und Inklusion waren Teil eines akribisch ausgearbeiteten Konzepts, mit dem Japan sich auf der Bühne Olympia der Welt präsentieren wollte. Leider gab es diverse Skandale, die bereits im Vorfeld zeigten, dass Japan diese Konzepte selbst nicht verinnerlicht hat. Der frauenfeindliche Kommentar des Organisationskomitee-Präsidenten Yoshiro Mori sorgte für einen großen Wirbel. Erst nachdem der internationale Druck zu groß wurde, legte Mori seine Präsidentschaft nieder. Doch damit nicht genug. Der Zeremonie-Direktor Horoshi Sasaki hatte die Idee, das Plus-Size-Model Naomi Watanabe als „Olympig“ zu verkleiden um für humoristische Momente während der Eröffnungszeremonie zu sorgen. Auch hier wurde der Skandal international kommentiert und Sasaki trat von seinen Aufgaben zurück.

Diese Skandale haben dafür gesorgt, dass in Japan der Diskurs um Diversität und Gleichberechtigung sehr viel präsenter geworden ist. Hierzu tragen auch multiethnische Spitzensportler bei. Naomi Osaka, eine der zurzeit besten Tennisspielerinnen der Welt, bricht im Vorfeld von Olympia gleich mehrere Tabus. Sie spricht offen über Diskriminierung und mentale Gesundheit und sorgt mit ihrer Popularität dafür, dass auch diese Themen in Japan Einzug in den Diskurs erhalten.

Die internationale Bühne der Olympischen Spiele haben dafür gesorgt, dass der Diskurs in Japan um Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion an Fahrt aufgenommen hat. Es bleibt abzuwarten, wie diese Themen auch in Zukunft in Japan diskutiert werden.

Kommende Veranstaltungen

Juni 17
16:00 - 18:00

Vortrag von Masahiro Maeda (Associate Professor): „Restoring rich interactions between people and the environment in cities: based on trends in ‚machizukuri‘ and community revitalization in Japan“

Juni 26
18:15 - 19:45

Vortrag von Prof. Dr. David Chiavacci: „‚Foreigners Are Committing Very Heinous Crimes‘: Framing of Deviance and Order in Japan’s Immigration Policy“

Juli 17
18:00

Vortrag von Prof. Ran Zwigenberg, Ph.D. „Hiroshima’s Transwar and the Architecture of Memory and Forgetting“

Juli 21
18:15 - 19:45

Vortrag von Prof. Celeste Arrington, PhD (George Washington University): „The Public’s Role in Changing Smoking Behavior: the Collective Enforcement of Appeals and New Rules in Japan and South Korea“

Juli 22
18:00

Vortrag von Prof. Nobuhiro Yanagihara: „Nationale und globale Opfernarrative im japanischen Diskurs über Hiroshima und Nagasaki“

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